Die CDU-Fraktion stimmt in der Gemeinderatssitzung am Dienstag (18.02) gegen den Bauantrag für das Markus-Pflüger-Heim. Die neuen Pflegeplätz begrüße man sehr. Das vorgesehene Konzept ist nach Ansicht der CDU-Gemeinderäte jedoch noch nicht ausgereift und betrachte Risiken wie die Verkehrs- und Parksituation nicht ausreichend.

„Viele Punkte sind nicht zu Ende gedacht“, erklärt Fraktionsvorsitzende Melanie Brunner (Altenpflegerin von Beruf): „Das Wohl der Pflegebedürftigen muss an erster Stelle stehen und war ja mal der Sinn des Neubaus. Deswegen ist es nicht in Ordnung, dass das Heim eingepfercht zwischen den Nachbarbauten gebaut wird – das ist für die Pflegebedürftigen beklemmend. Auch einen Therapiegarten wird es nicht geben, obwohl das heute eigentlich Standard sein sollte. Das alles ist nicht im Sinne der Pflegebedürftigen.“

Des Weiteren lasse der Bauantrag die Frage offen, ob der Bau in den Ort passt. Daran gäbe es erhebliche Zweifel, bemängelt Gemeinderat Dennis Vogt: „Zum Beispiel sind zu wenige Parkplätze vorgesehen. Es ist zu erwarten, dass zum Schichtwechsel etwa 50 Angestellte anwesend sind. 23 Parkplätze reichen dafür nicht aus.“ Auch in den angrenzenden Straßen seien nicht genügend Parkplätze übrig: „Wir haben heute schon ein Parkproblem, gerade bei der Schule. Wenn noch mehr Autos dazukommen, ist das einfach zu viel für Hausen. Es gibt die einfache Lösung, eine Tiefgarage zu bauen. Da hat sich der Landkreis aber quergestellt.“ Allgemein wälze der Landkreis die Verkehrs- und Parkprobleme auf den Ort ab.

„Es gab zwar ein Entgegenkommen mit einer Teilunterkellerung und einer optischen Auflockerung, über die wir froh sind“, schildert Melanie Brunner. Bei den wesentlichen Punkten wie einer Standortprüfung, Tiefgarage und dem Einbeziehen der Anwohner, habe sich der Landkreis allerdings wenig kompromissbereit gezeigt. Man habe im Gegenteil großen Druck vom Landkreis auf den Gemeinderat gespürt, das Projekt trotz der Mängel abzusegnen: „Uns wurde vom Landkreis kommuniziert, dass er das Markus-Pflüger-Heim bauen kann, wie er es will – notfalls auch über den Kopf des Gemeinderats hinweg. Das hat uns sprachlos gemacht und muss eine Warnung an andere Gemeinden sein, die in Zukunft gemeinsam mit dem Landkreis Projekte planen.“

« Vorstandswahlen im Hebeldorf: Samuel Roths neuer Vorsitzender der CDU Hausen Ortsbegehung mit Landtagskandidaten: Schulwegplanung im Vordergrund »

Jetzt teilen: